Wussten Sie, dass …?

… nicht nur Gähnen, sondern auch Stress ansteckend sein kann?

Wer selbst entspannt ist, für den kann es stressig werden, wenn er einen anderen Menschen in einer angespannten Situation sieht, fanden Forscher vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig und der Technischen Universität Dresden heraus.

… die Weltgesundheitsorganisation WHO Stress als eine der größten Gesundheitsgefahren dieses Jahrhunderts einstuft?

Schon heute ist laut WHO seelischer Druck für 70 Prozent aller Krankheiten mitverantwortlich. Waren 1990 die drei größten Leiden der Menschheit Lungenentzündung, Durchfall und Kindstod, so sind es 2020 nach WHO-Prognosen Herzinfarkt, Depressionen, Angststörungen und Verkehrsunfälle – zumindest die ersten drei sind häufig Folgen von Stress.

… der Begriff Stress ursprünglich aus der Materialwissenschaft stammt?

Er bedeutet die Belastung mittels Zug oder Druck auf ein Material, was zu Spannung im Material oder zu Materialermüdung führt.

… in den 1940er Jahren der Ausdruck Stress erstmals auch in Bezug auf Menschen benutzt wurde?

Der Arzt und Biochemiker Hans Selye (1907–1982) entwickelte die Grundlagen der Lehre vom Stress und vom allgemeinen Adaptionssyndrom. Er gilt somit als „Vater der Stressforschung“.Er zeigte mit seinen Forschungen, dass Belastungen auch für den menschlichen Körper Folgen haben können. Wichtig war vor allem die Erkenntnis, dass Stress vom Blut über das Gehirn bis hin zu den Muskeln, dem Stoffwechsel und den Hormonen auf nahezu allen Ebenen des menschlichen Daseins wirkt.

… laut einer Umfrage zwei Drittel der Frauen Stress-Symptome mit Shoppen bekämpfen?

Kaufen macht nicht nur Spaß, sondern löst auch Glücksgefühle aus, lautet die Erklärung von Experten. Kaufen kompensiert ein seelisches Manko, allerdings nur kurzfristig.

… an mehreren Flughäfen in den USA Hunde zum Stressabbau eingesetzt werden?

Passagiere mit Flugangst können die Tiere streicheln. Das soll beruhigend wirken. Zudem soll beim Anfassen der Hunde der Blutdruck gestresster Personen wieder sinken.

… es schon vor 100 Jahren eine dem Burnout-Syndrom ähnliche Diagnose gab?

Die Neurasthenie (Nervenschwäche). Mehr Verkehr, mehr Technik galten damals als Auslöser. So soll zum Beispiel die Taschenuhr Grund für Unruhe gewesen sein. Prominentester Neurastheniker: Kaiser Wilhelm II.

… das Simultandolmetschen ganz oben auf der Liste der stressigsten Jobs der Welt steht?

Laut WHO gehört das Simultandolmetschen zu den stressigsten Jobs der Welt, gefolgt von Düsenjetpilot und Fluglotse. In Deutschland gehören Erzieher zu den am meisten stressgeplagten Arbeitnehmern und haben damit ein deutlich höheres Gesundheitsrisiko als andere Berufsgruppen.

… ein ruhiger Arbeitsweg Stress vorbeugt?

Wer schon auf dem Weg zur Arbeit in Stress gerät, wird eher keinen entspannten Tag haben. Besser: Gelegentlich aufs Rad umsteigen. Wer mit den Öffentlichen unterwegs ist, sollte lieber eine Station mehr laufen, als dreimal umzusteigen.

… auch zu wenig oder keine Arbeit stressen kann?

Wer sich dauerhaft unterfordert fühlt, sei es durch zu leichte oder zu wenige Aufgaben oder gar durch Arbeitslosigkeit, kann unter Stresssymptomen leiden. Denn wer geistig nicht ausreichend ausgelastet ist und sich langweilt, fühlt sich auf Dauer nutzlos und leer. Das kann zum sogenannten „Boreout“ führen, das heißt, wenn jemand aus Langeweile (boredom) oder Unterforderung im Job krank wird.

… Stress dick machen kann?

Stress lässt das Bauchfett wachsen. Dieses produziert – im Gegensatz zum Fett an anderen Körperstellen – Stoffe, die dem Körper nur Nachteile bringen. Sie steigern den Appetit und fördern die Entstehung der typischen Zivilisationskrankheiten – von Diabetes über Herz-Kreislauferkrankungen bis hin zu Krebs und Alzheimer.

… Stress und unsere Sprache in einem engen Zusammenhang stehen?

Stresssymptome verbergen sich auch im Sprachgebrauch. Redewendungen wie „Viel um die Ohren haben“, „Im Magen liegen“, „An die Nieren gehen“, „Nicht zu Potte kommen“ sind nur einige wenige Beispiel dafür, wie der Volksmund die körperlichen Reaktionen auf Stress beschreibt.

… die Trennung von Arbeit und Freizeit den Stresspegel senkt?

Ist der Arbeitstag vorbei, sollten Sie abschalten. Denn wer die Probleme vom Arbeitsplatz mit nach Hause nimmt, findet keine Ruhe und ist am nächsten Tag umso gestresster. Auf Dauer kann ein Burnout die Folge sein. Mit regelmäßigem Entspannen schützen Sie sich vor Überlastung.

… schon wenige Minuten Ruhe, Stress lindern?

Wer sich während der Arbeit immer mal ein paar Minuten Pause gönnt, arbeitet auf Dauer besser, ist weniger gestresst. Denn die eigene Leistungsfähigkeit, Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit hängt auch davon ab, wie wir uns regenerieren. Und die Regeration fängt nicht erst nach der Arbeit an, sondern auch schon während der Arbeit.